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Roland Lang

Portraits ehem. Bewohner

Ein bodenständiger Politiker und Sozialdemokrat mit Herzblut

Der gebürtige Steinwendener, der durch den Kriegstod seines Vaters früh Halbwaise war,  absolvierte nach seinem Schulbesuch eine Maurerlehre, legte über den zweiten Bildungsweg das Abitur ab,  wurde Bauingenieur mit eigenem Büro in Steinwenden und unterrichtete von 1972  bis 1987 an der Kaiserslauterer Berufsschule.
Mit 25 Jahren trat er in die SPD ein, wurde 1964 Mitglied des Steinwendener Gemeinderates und stand später dem SPD-Ortsverein vor.  1977 wurde er stellvertretender Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Kaiserslautern und übernahm den Vorsitz im SPD-Kreisvorstand Kaiserslautern.  Zwei Jahre später kam er in den Kreistag und gehörte viele Jahre dem Verwaltungsrat der Kreissparkasse Kaiserslautern an. 1987 erfolgte seine Wahl in den rheinland-pfälzischen Landtag, dem er drei Legislaturperioden bis 2001 angehörte. Sein Schwerpunkt dort war die Innenpolitik.
Von 1992 bis 2004 war Roland Lang Ortsbürgermeister von Steinwenden.  In seiner Amtszeit wurden u. a. neue Baugebiete erschlossen und das Wassernetz erneuert. Lang war stets auch ein großer Förderer der heimischen Wirtschaft. Ortsbürgermeister Matthias Huber (CDU) betonte,  Lang habe sein Amt mit viel Weitsicht ausgeübt und soziales Engagement vorgelebt. „Er hat die Entwicklung Steinwendens über Jahre maßgeblich geprägt und in Steinwenden viele Spuren hinterlassen," so Huber.  Er sei dankbar und froh, dass er so lange mit ihm im Gemeinderat und in den Vereinen zusammenarbeiten durfte. Roland Lang sei  - bei aller Unterschiedlichkeit der politischen Einstellung - stets fair mit ihm und anderen umgegangen und habe in den Sitzungen viel Ruhe ausgestrahlt.
Mit großer Trauer hat Ministerpräsident Kurt Beck am Freitag auf die Nachricht vom Tod seines Freundes reagiert: „Mit Roland Lang verliert die SPD Rheinland-Pfalz einen engagierten Mitstreiter, mit dem ich über viele Jahre gemeinsam eng und gut zusammengearbeitet habe.  Roland Lang war ein Sozialdemokrat mit Herzblut", sagte Beck. Für ihn habe die Arbeit für die Bürgerinnen  und Bürger im Mittelpunkt gestanden.  „Er verstand die Menschen, weil er immer nahe bei ihnen war".
Landrat Paul Junker (CDU) reagierte ebenfalls sehr betroffen auf die Nachricht vom Tod seines ehemaligen Kreistagskollegen. Er bezeichnete Lang als „ein Urgestein  der Kommunalpolitik", der über Jahrzehnte hinweg in vielen Funktionen verantwortlich Politik gestaltet habe, „in seiner Heimatgemeinde ebenso wie in unserem Landkreis". Er werde ihn stets in guter Erinnerung behalten.
Die Landtagsabgeordnete Margit Mohr (SPD), langjährige politische Weggefährtin Langs, sagte mit Roland Lang habe die Westpfalz einen „bodenständigen Politiker" verloren, einen „Sozialdemokraten mit ganzem Herzen", dem es stets um soziale Gerechtigkeit gegangen sei. Er habe für andere gekämpft und es sei ihm wichtig gewesen, dass „ jedem Menschen eine Chance eingeräumt wird".
Lang engagierte sich in zahlreichen Institutionen und Vereinen, viele davon mit den Schwerpunkten Soziales und Sport. So war er u. a. seit 2005 Vorsitzender des Sportvereins Steinwenden-Weltersbach und seit 1969 Schriftführer des Arbeitersterbekassenvereins Steinwenden.
Für seine Verdienste erhielt Roland Lang zahlreiche Anerkennungen. 2002 verlieh ihm Bundespräsident Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2007 wurde Lang im Rahmen einer Feierstunde im Schützenhaus Weltersbach mit der Ehrenmedaille der SPD Rheinland-Pfalz ausgezeichnet, die ihm der damalige Innenminister Bruch überreichte.
Nach seinem offiziellen Ausscheiden aus der Politik nahm er weiterhin lebhaften, kritischen Anteil  am politischen  Geschehen.  Bei all seinem Engagement war Roland Lang ein „Familienmensch" und verbrachte in den letzten Jahren viel Zeit mit seinem Enkel Hannes. Ein letzter großer Höhepunkt in seinem Leben war eine Reise nach Brasilien, Argentinien und Uruguay im Herbst 2009. Auch genoss er das Zusammensein mit guten Freunden, die alle von seinem reichen Wissen profitieren konnten.
Mit seinem Tod hat unsere Heimat eine große Persönlichkeit verloren.

Roland Paul

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