Dr. August Fülberth
Portraits ehem. Bewohner
Ökonomierat Dr. Johann Georg August Fülberth (1868-1937). Ehrenbürger von Obermohr
Zu Beginn des Jahres 1933 wurde der Besitzer des Obermohrerhofes, Dr. August Fülberth, zum Ehrenbürger der Gemeinde Obermohr ernannt.
Am 2. April 1868 wurde Johann Georg August Fülberth in Rehbach bei Michelstadt im Odenwald als Sohn des Gräflich-Erbach’schen Domänenpächters August Fülberth und dessen Ehefrau Christine Wilhelmina Sophie d’Orville geboren. Im Kreise von zwei Brüdern und vier Schwestern wuchs er auf. Auf dem Pachtgut des Vaters wurde er früh mit agrarischen Arbeiten vertraut, die bei ihm - wie auch bei seinem jüngeren Bruder Hans - bereits das Interesse für die Landwirtschaft weckten.
Am 2. April 1868 wurde Johann Georg August Fülberth in Rehbach bei Michelstadt im Odenwald als Sohn des Gräflich-Erbach’schen Domänenpächters August Fülberth und dessen Ehefrau Christine Wilhelmina Sophie d’Orville geboren. Im Kreise von zwei Brüdern und vier Schwestern wuchs er auf. Auf dem Pachtgut des Vaters wurde er früh mit agrarischen Arbeiten vertraut, die bei ihm - wie auch bei seinem jüngeren Bruder Hans - bereits das Interesse für die Landwirtschaft weckten.
In der Dorfschule von Rehbach erhielt er die erste Schulbildung. Ab 1877 besuchte er die Realschule Michelstadt im Odenwald, die er, nachdem der Vater ein Pachtgut in Uthpe/Oberhessen übernommen hatte, 1878 verließ. An Ostern 1879 kam er in das Gymnasium „Fridericianum“ in Laubach, wo er 1888 sein Abitur machte. Nach kurzer Tätigkeit in der landwirtschaftlichen Praxis leistete er 1888/89 als Einjährig-Freiwilliger beim II. Garde-Feld-Artillerie-Regiment in Berlin seine Militärpflicht ab.
Vom Wintersemester 1890/91 bis Sommersemester 1893 studierte August Fülberth Agrarwissenschaft in Halle. Nach der landwirtschaftlichen Staatsprüfung setzte er sein Studium in Breslau fort, wobei er sich vor allem mit den Untersuchungen für seine Doktorarbeit über Verwitterungsböden des Muschelkalks in Oberschlesien befasste. Im Dezember 1894 wurde er an der Philosophischen Fakultät der Universität Breslau zum Dr. phil. promoviert.
Nach seiner Heirat mit Wilhelmina (Mina) Hirsch aus Alsheim/Rheinhessen am 16. Januar 1897 war Dr. Fülberth seinem Vater bei der Verwaltung von dessen Pachtgut in Utphe behilflich. Als dieser 1902 den Hof aufgab und sich mit seiner Frau nach Wiesbaden zurückzog, pachteten Dr. Fülberth und seine Frau Mina ein heruntergewirtschaftetes, im Besitz einer Adelsfamilie befindliches Gut in Schorn im Donaumoos, aus dem er bald wieder einen leistungsfähigen Betrieb machte. Nach erfolgreicher Tätigkeit in Bayern zogen die Fülberths im November 1907 nach Darmstadt, wo sie allerdings nur zehn Monate lebten.
Im Herbst des Jahres 1908, nachdem Dr. Fülberth den Obermohrerhof von dem Kaiserslauterer Ofenfabrikanten Ernst Friedrich Henn erworben hatte, zog das Ehepaar von Darmstadt nach Obermohr.
Unter Dr. Fülberths Leitung entwickelte sich der Betrieb bald zu einem Mustergut in der Westpfalz, und sein Besitzer genoss nach kurzer Zeit in Fachkreisen einen guten Ruf. Es ist daher verständlich, dass man ihm Ämter in den landwirtschaftlichen Gremien der Pfalz antrug, die er annahm und mit Erfolg bekleidete. So war er Mitglied der Kreisbauernkammer der Pfalz und gehörte dort dem Ackerbau-Ausschuss, dem Ausschuss für Arbeiterfragen und dem volkswirtschaftlichen Ausschuss an. Sein fachmännischer Rat war gefragt.
Der bayerische Staat honorierte seine Verdienste um die Landwirtschaft in der Pfalz mit der Verleihung des Titels „Ökonomierat“.
Die Hoffnung des kinderlosen Ehepaares Fülberth, einen der beiden häufig auf dem Obermohrerhof weilenden Neffen seiner Frau, Fritz und Karl Hirsch aus Alsheim, für die Übernahme des Hofes zu gewinnen, erfüllte sich nicht. Beide entschieden sich für die Weiterführung des gutgehenden elterlichen Weinbaubetriebes in Rheinhessen (später im Besitz von Karl Hirschs Schwiegersohn Dr. Reinhard Muth, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes). So entschloss sich Dr. August Fülberth Ende 1932 - er war inzwischen 64 Jahre alt - zur Aufgabe des Hofes.
Als bekannt wurde, dass er Obermohr zu verlassen gedenke, beschloss der Obermohrer Gemeinderat auf einer Sondersitzung am 10. Februar 1933 einstimmig, Dr. August Fülberth „für sein segensreiches und vorbildliches Wirken in der Gemeinde und als Gemeinderatsmitglied“ das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Im Februar 1933 veranstaltete der Krieger- und Waffenbrüderverein Obermohr eine Abschiedsfeier für Dr. Fülberth, „an der sich nicht nur der Verein selbst, sondern die ganze Bürgerschaft von Obermohr beteiligte“. Nach der Begrüßungsansprache von Vorstand Geyer und einem von drei Mädchen vorgetragenen Segensspruch überreichte Bezirksobmann Beau aus Landstuhl Dr. Fülberth für seine Arbeit im Bayerischen Kriegerbund das Bundesehrenzeichen. Der Krieger- und Waffenbruderverein Obermohr ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Bürgermeister Wilhelm Burgard, Steinwenden, händigte Dr. Fülberth die Ehrenbürgerurkunde aus und würdigte seine großen Verdienste um die Gemeinde.
Nach dem Verkauf seines Hofgutes an den St. Ingberter Notar, Justizrat Karl Barthelmä (Großvater des späteren Besitzers Karl Barth) und der Aufgabe all seiner Ehrenämter sagte Dr. Fülberth der Pfalz Lebewohl. Er zog mit seiner Frau nach Alsheim bei Worms.
Kurz hintereinander starben Mina und Dr. August Fülberth im Jahre 1937. Auf dem alten Alsheimer Kirchhof bei der protestantischen Kirche fanden beide ihre letzte Ruhestätte.
Nach seiner Heirat mit Wilhelmina (Mina) Hirsch aus Alsheim/Rheinhessen am 16. Januar 1897 war Dr. Fülberth seinem Vater bei der Verwaltung von dessen Pachtgut in Utphe behilflich. Als dieser 1902 den Hof aufgab und sich mit seiner Frau nach Wiesbaden zurückzog, pachteten Dr. Fülberth und seine Frau Mina ein heruntergewirtschaftetes, im Besitz einer Adelsfamilie befindliches Gut in Schorn im Donaumoos, aus dem er bald wieder einen leistungsfähigen Betrieb machte. Nach erfolgreicher Tätigkeit in Bayern zogen die Fülberths im November 1907 nach Darmstadt, wo sie allerdings nur zehn Monate lebten.
Im Herbst des Jahres 1908, nachdem Dr. Fülberth den Obermohrerhof von dem Kaiserslauterer Ofenfabrikanten Ernst Friedrich Henn erworben hatte, zog das Ehepaar von Darmstadt nach Obermohr.
Unter Dr. Fülberths Leitung entwickelte sich der Betrieb bald zu einem Mustergut in der Westpfalz, und sein Besitzer genoss nach kurzer Zeit in Fachkreisen einen guten Ruf. Es ist daher verständlich, dass man ihm Ämter in den landwirtschaftlichen Gremien der Pfalz antrug, die er annahm und mit Erfolg bekleidete. So war er Mitglied der Kreisbauernkammer der Pfalz und gehörte dort dem Ackerbau-Ausschuss, dem Ausschuss für Arbeiterfragen und dem volkswirtschaftlichen Ausschuss an. Sein fachmännischer Rat war gefragt.
Der bayerische Staat honorierte seine Verdienste um die Landwirtschaft in der Pfalz mit der Verleihung des Titels „Ökonomierat“.
Die Hoffnung des kinderlosen Ehepaares Fülberth, einen der beiden häufig auf dem Obermohrerhof weilenden Neffen seiner Frau, Fritz und Karl Hirsch aus Alsheim, für die Übernahme des Hofes zu gewinnen, erfüllte sich nicht. Beide entschieden sich für die Weiterführung des gutgehenden elterlichen Weinbaubetriebes in Rheinhessen (später im Besitz von Karl Hirschs Schwiegersohn Dr. Reinhard Muth, Präsident des Deutschen Weinbauverbandes). So entschloss sich Dr. August Fülberth Ende 1932 - er war inzwischen 64 Jahre alt - zur Aufgabe des Hofes.
Als bekannt wurde, dass er Obermohr zu verlassen gedenke, beschloss der Obermohrer Gemeinderat auf einer Sondersitzung am 10. Februar 1933 einstimmig, Dr. August Fülberth „für sein segensreiches und vorbildliches Wirken in der Gemeinde und als Gemeinderatsmitglied“ das Ehrenbürgerrecht zu verleihen. Im Februar 1933 veranstaltete der Krieger- und Waffenbrüderverein Obermohr eine Abschiedsfeier für Dr. Fülberth, „an der sich nicht nur der Verein selbst, sondern die ganze Bürgerschaft von Obermohr beteiligte“. Nach der Begrüßungsansprache von Vorstand Geyer und einem von drei Mädchen vorgetragenen Segensspruch überreichte Bezirksobmann Beau aus Landstuhl Dr. Fülberth für seine Arbeit im Bayerischen Kriegerbund das Bundesehrenzeichen. Der Krieger- und Waffenbruderverein Obermohr ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Bürgermeister Wilhelm Burgard, Steinwenden, händigte Dr. Fülberth die Ehrenbürgerurkunde aus und würdigte seine großen Verdienste um die Gemeinde.
Nach dem Verkauf seines Hofgutes an den St. Ingberter Notar, Justizrat Karl Barthelmä (Großvater des späteren Besitzers Karl Barth) und der Aufgabe all seiner Ehrenämter sagte Dr. Fülberth der Pfalz Lebewohl. Er zog mit seiner Frau nach Alsheim bei Worms.
Kurz hintereinander starben Mina und Dr. August Fülberth im Jahre 1937. Auf dem alten Alsheimer Kirchhof bei der protestantischen Kirche fanden beide ihre letzte Ruhestätte.
Roland Paul